Freitag, 2. Dezember 2011

Der Fluch der besseren Technik

Wenn heute jemand behauptet, Analog klänge besser als Digital, dann muß ich ihm in gewisser Weise sogar recht geben. Eine CD beispielsweise klingt nicht selten heutzutage beschissener als das gleiche Material auf der LP. Und auch im Radio hat die Digitaltechnik anscheinend eher zu einer Verschlechterung als einer Verbesserung der Klangqualität geführt. Haben die alten Analog-Verfechter am Ende doch recht behalten? Was ist faul an der Digitaltechnik?

Nun, technisch gesehen ist nix daran faul. Technisch gesehen ist die Digitaltechnik eindeutig besser. Die meisten angeblichen Vorteile der Analogtechnik basieren auf teilweise grobem Unverstand der Digitaltechnik. Die Digitaltechnik ist das Opfer ihres eigenen Erfolges, und ihrer Möglichkeiten, geworden. Auch diese Revolution hat mal wieder ihre Kinder gefressen.

Das klingt erst einmal paradox, aber wenn man sich die Entwicklung der letzten 30 Jahre anschaut, erkennt man den roten Faden und die Triebkräfte. Ein sehr wichtiger Faktor war dabei der Lautheitskrieg.

Als die CD auf der Bildfläche erschien, gab es zwar schon einen Lautheitswettbewerb bei Analogmedien, wie z.B. der LP, aber die damaligen technischen Möglichkeiten waren noch recht bescheiden. Zum Lautmachen braucht man technische Hilfsmittel, allen voran die sog. Dynamikkompressoren, die den Unterschied zwischen laut und leise verkleinern. Dadurch kann man die durchschnittliche Lautheit anheben, ohne daß die gelegentlichen Pegelspitzen die technischen Grenzen des Mediums sprengen. Solche Dynamikprozessoren gab es zwar schon als Analoggeräte, aber mit vergleichsweise einfachen Möglichkeiten.

Die Grenzen des Mediums sind dabei bei Analogmedien weniger scharf definiert als bei der Digitaltechnik. Das Analogband fängt z.B. an der Pegelgrenze zunehmend an zu verzerren, aber ein hartes Limit gibt's nicht. Letztlich wirkt das Analogband selbst als eine Art Dynamikkompressor, und es ist auch schon früh zu genau diesem Zweck eingesetzt worden. Bei der LP ist das anders, da gibt's aber ebenfalls keine scharfe Grenze. Es steigt lediglich bei steigendem Pegel die Wahrscheinlichkeit, daß die Nadel aus der Rille fliegt. Man würde also riskieren, daß eine steigende Zahl von Käufern sich beschweren und das Produkt umtauschen will. Bei UKW-Rundfunk gibt's eine von der damaligen Post als der für die Sender verantwortlichen Behörde überwachte Modulationsgrenze. Heutzutage ist die Bundesnetzagentur dafür zuständig, die Modulationsgrenze ist nach wie vor die gleiche. Diese Grenze wird durch einen hart einsetzenden Limiter erzwungen, eine technische Grenze gibt es dagegen in dieser Form nicht. Das Limit ist hier also ein rechtliches, und kein technisches Limit wie bei den anderen Medien.

Bei der Digitaltechnik ist die Situation einfacher, denn die Codierung der Abtastwerte als Zahl bedingt eine Grenze, die durch den maximalen und minimalen Zahlenwert definiert ist. Diese Grenze ist hart und absolut. Da gibt's keinen allmählichen Übergang, entweder die Zahl paßt in den vorgesehenen Bereich, oder eben nicht. Wenn nicht, dann liegt Übersteuerung vor, und dann wird die Zahl auf den Maximalwert begrenzt, was mit dem Begriff Clipping beschrieben wird.

Technisch gesehen ist sowohl das analoge als auch das digitale Übersteuern unerwünscht, denn die Klangqualität leidet. Bei digitalem Clipping leidet sie wegen dem scharfen Einsatz und der damit verbundenen spektralen Auswirkungen weitaus mehr. Deswegen war schon den Digitaltechnik-Pionieren vor 30 Jahren klar daß Clipping unbedingt zu vermeiden ist, und man deshalb mit großzügigem Headroom arbeiten muß.

Diese technisch wohlbegründeten Ansichten passen aber schlecht zum Lautheitskrieg, wo die Triebfeder ja gerade die ist, innerhalb der technischen Möglichkeiten eine möglichst hohe Lautheit hinzukriegen.

Die Folge war also, daß jeder technische Fortschritt im Bereich der Dynamikprozessoren dahingehend genutzt wurde, um die Lautheit immer weiter zu steigern. Und gerade die Digitaltechnik hat im Bereich der Dynamikprozessoren einiges an zusätzlichen Möglichkeiten eröffnet, die im Analogzeitalter außer Reichweite waren.

Die Multibandkompressoren sind so eine Entwicklung, die zuerst Eingang in die Rundfunkanstalten fand. Das lange Zeit dominante Produkt ist der berühmt-berüchtigte Optimod der Firma Orban. Der Name deutet schon an, daß es darum ging, die erlaubten Modulationsgrenzen möglichst optimal auszunutzen. Die Überlegung dahinter ist, daß ein so bearbeitetes Signal beim "Durchkurbeln" der Sender am Radio lauter und druckvoller klingt, und daß ein Hörer so leichter bei diesem Sender hängen bleibt, als bei anderen, leiser wirkenden Sendern. Zudem steigt die Reichweite eines solchen Senders etwas an, also die Entfernung, in der er noch brauchbar zu empfangen ist. Beides sind insbesondere für kommerzielle Radiosender wichtige Argumente, denn sie wirken sich direkt auf die Werbeeinnahmen aus, aus denen der Sender sich finanziert. Es wird daher wenig überraschen, daß die kommerziellen Sender die Vorreiter beim Einsatz solcher Geräte waren. Letztlich haben sie dadurch aber auch die restlichen Sender in Zugzwang gesetzt.

Eine solche Signalbearbeitung ist nicht qualitätsneutral. Eine gemäßigte Dynamikbearbeitung kann die empfundene Signalqualität verbessern, aber es liegt im Naturell eines aus Konkurrenz gespeisten Wettbewerbs, daß die Sache nicht gemäßigt bleibt, sondern auf die Spitze getrieben wird. So lange die Hörerschaft nicht in Scharen flieht wird es immer einen Sender geben, der den Optimod noch etwas radikaler einstellt, und den daraus resultierenden kaputten Klang in Kauf nimmt. Die Wirkung ist dabei vor allem auf den vordergründigen Effekt ausgelegt, das Signal springt einen regelrecht an und wirkt daher sehr druckvoll, wird aber auch sehr schnell nervig und ermüdend, und wirkt bei allem Druck leblos, atemlos und verstopft.

Die Möglichkeiten eines Optimod sind natürlich auch bei der Musikproduktion nicht unbemerkt geblieben, und bei der Werbebranche erst recht nicht. Auch wenn man da nicht unbedingt die gleichen Geräte wie im Rundfunk benutzt, so wurden doch die gleichen technischen Möglichkeiten herangezogen, um im Rahmen dessen was das Medium CD hergibt die Lautheit zu maximieren. So lange die CD noch ein Medium für eine qualitätsbewußte Minderheit war, also in den 80ern, war das nicht so prominent, aber in den 90ern, als die CD zum Massenmedium wurde und die LP in den Minderheitsstatus drängte, war der Lautheitskrieg auch da in vollem Gang.

Als Motivation fehlt zwar da die Vorstellung vom Hörer, der die Sender "durchkurbelt" und am lautesten Sender hängen bleibt. Es gab aber immer auch schon Kompilationen von Titeln mehrerer Interpreten aus den Charts auf einer CD, und fast nie wurde dafür noch eine eigene Pegelanpassung gemacht, damit alle Titel gleich laut erscheinen. Das wäre zu viel Arbeit gewesen. Stattdessen hat man einfach die betreffenden Titel ohne weitere Bearbeitung zusammengestellt (was mit der Digitaltechnik besonders einfach wurde), und wenn sie unterschiedlich laut produziert wurden, dann war das auf dem Kompilat eben so zu merken. Es liegt auf der Hand, daß mindestens einmal bei denjenigen Musiksparten, zu deren Vermarktung solche Kompilationen ("Sampler") üblich sind, der Lautheitskrieg tobte. Kein Musikproduzent wollte auf einem Sampler gegen die "Konkurrenz" verlieren, weil das direkt die Verkaufszahlen beeinflußt hätte. So jedenfalls die verbreitete Überzeugung. Die Konsequenz ist eine seit Anfang der 90er stetig steigende Lautheit der CD-Produktionen, die inzwischen ein absurdes Ausmaß erreicht hat, das auch sehr auffällige Klangprobleme in Kauf nimmt.

Da die LP inzwischen nicht mehr das Massenmedium ist, ist dort der Druck zum Lautmachen weitgehend weggefallen. Ironischerweise hat das dazu geführt, daß die empfundene Klangqualität trotz der schlechteren technischen Ausgangslage in vielen Fällen heute besser ist als bei der entsprechenden CD.

Das war auch mal eine Zeitlang für alternative digitale Medien wie DVD-A und SACD der Fall. Die Hoffnung war, daß man für den qualitätsbewußten Teil des Marktes damit ein anderes Medium etablieren kann, für das auch ein besseres Mastering zu höherer empfundener Qualität führt. Dem Marketing folgend, hat ein großer Teil der Kundschaft die besseren technischen Daten dieser Medien für den besseren Klang verantwortlich gemacht, also z.B. die höhere Abtastfrequenz, aber die wirklichen klanglichen Vorteile gehen auf ein anderes Mastering zurück, das auf eine kompromißlose Maximierung der Lautstärke verzichtet, und nicht auf die besseren technischen Daten gegenüber der CD.

Diese Rechnung ging aber nicht auf, und diese neueren Formate konnten sich nicht auf dem Markt etablieren. Meiner Meinung nach gibt es dafür mehrere Gründe:
  • Die neueren Formate hatten einen Kopierschutz, und die Kundschaft hatte die wohl nicht unberechtigte Befürchtung, daß damit auch der Preis hoch gehalten werden sollte. Zudem hatte man begonnen, die Vorteile eines frei kopierbaren Formates wertzuschätzen, z.B. indem man sich eine Kopie für's Auto anfertigt, oder den Computer zur Jukebox macht. Solche Bequemlichkeiten wären mit einem Kopierschutz gleich mit entfallen. Zudem hatte man den Ruf eines Kopierschutzes mit ein paar mißglückten Versuchen bei der CD nachhaltig ruiniert.
  • Da man sowieso eine CD herstellen muß, verdoppelt sich der Aufwand, denn nun hat man den Produktionsaufwand für die CD und das neue Format. Zudem ist bei der SACD die Möglichkeit einer CD-kompatiblen Schicht vorhanden. Wenn man aber bei der CD-Schicht einfach das Material von der kriegerisch lauten Normal-CD nimmt, dann sieht die SACD-Schicht im Vergleich dazu schlecht aus. Man müßte also auch die SACD-Schicht entsprechend laut machen, oder die CD-Schicht anders produzieren als die Normal-CD, was den Aufwand auf das Dreifache steigern würde.
  • Parallel dazu steigt der Kostendruck bei Musikproduktionen immer weiter an, so daß das Budget für den zusätzlich entstehenden Aufwand immer knapper wird. Das führt dazu, daß man qualitative Kompromisse macht, die den Vorteil der DVD oder SACD schmälert, und ihre Attraktivität weiter verringert.
Ob dem aktuellen erneuten Versuch mit der Audio-Blu-ray gelingen kann, aus diesem Dreieck zu entkommen, bleibt abzuwarten. Ich bin nicht besonders optimistisch. Auch da wird erneut der Fehler gemacht, daß man versucht dem Kunden die größere Abtastrate und/oder Wortlänge als wesentlichen Vorteil zu verkaufen. Das ist aber nicht das entscheidende Problem, denn die tatsächliche Klangqualität der CD liegt aufgrund des Lautheitskrieges ja auch erheblich unter den technischen Möglichkeiten. Es käme darauf an, zu zeigen wie man das bei einem anderen Format vermeiden will.

Im Zusammenhang mit dem Lautheitskrieg muß aber auch noch die Rolle der Werbebranche erwähnt werden. In Radiosendern, die sich ganz oder zum Teil aus Werbeeinnahmen finanzieren, hat es seit jeher Diskussionen über die Lautheit der Werbespots gegeben. Die Werbekunden wollen üblicherweise mit ihrem Spot möglichst viel Aufmerksamkeit erregen, und das versuchen sie - wer hätte es gedacht - über die Lautheit zu erreichen. Der Spot soll lauter als das umgebende Programm sein, und am besten auch lauter als andere Spots davor oder danach. Wenn also schon der Lautheitskrieg bei den Sendern selbst eingesetzt hatte, so tobte er noch schärfer bei den Werbespots. Dort werden Kompression und Übersteuerung noch radikaler eingesetzt, ohne Rücksicht auf den höchst nervenden Effekt.

Das Verhältnis zwischen den Werbekunden und den Sendern ist dabei ein ganz eigenes Problem. Der Werbekunde zahlt für den Spot. Er hat daher kein Interesse daran daß ein Tontechniker im Sender den zu lauten Spot einfach herunterregelt. Und der Sender hat kein Interesse an einer juristischen Auseinandersetzung darüber ob der Spot nun zu leise gesendet wurde oder nicht, und er hat schon gar kein Interesse daran den Werbekunden zu verlieren. Also werden die Werbespots mit einer genau definierten, für alle Spots gleichen Reglerstellung abgespielt. Gegen die lautmacherischen Tricks der Werbekunden hat man folglich keine praktische Handhabe. Wenn man mit seinem eigenen Programm nicht abfallen will und hohe Pegelsprünge in Kauf nehmen will, die Hörerbeschwerden hervorrufen würde, dann muß man in diesem Spiel mitmachen. Da ja außerdem auch die Musiktitel von der CD dem gleichen Phänomen unterworfen sind, bleibt einem fast nichts Anderes übrig, als die Lautstärkeunterschiede durch eine entsprechende Einstellung des Optimod am Ende der Signalkette zu nivellieren. Das bedeutet noch mehr Kompression, und einen entsprechenden Verlust an Klangqualität für das ganze Programm, und nicht bloß die Werbung.

Das Ganze ist eine Spirale, und sie führt abwärts. Die Digitaltechnik liefert für diesen Krieg immer ausgefeiltere Waffen, die aus der technischen Sicht zwar auch für die Verbesserung der Klangqualität eingesetzt werden könnten, de facto aber zum genauen Gegenteil benutzt werden. Von Qualität wird geredet, der Lautheitskrieg wird gemacht.

Inzwischen ist den meisten Leuten klar, daß hier großflächig verbrannte Erde hinterlassen wird, was dem vielleicht etwas drastisch empfundenen Begriff des Krieges weitere Rechtfertigung gibt. Die Qualitätsprobleme bei Radio, Fernsehen und Musikproduktion haben ein Ausmaß erreicht, das auch unkritischen Verbrauchern anfängt, auf die Nerven zu gehen, von der qualitätsbewußten Minderheit ganz zu schweigen. Mein eigener CD-Konsum hat schon seit Längerem drastisch abgenommen, und das hat rein gar nichts mit illegalem Kopieren zu tun. Auch bei Radiosendern gibt's nur noch wenige die ich länger als eine halbe Stunde ertragen kann, und es sind nicht zufällig die, wo keine Werbung läuft. Man könnte es mit dem Alter abtun, aber ich bin mir sicher daß da mehr dahinter steckt, daß da wirklich die (Digital-)Revolution ihre Kinder frißt.

Aber vielleicht hatte Hölderlin ja recht als er dichtete: "Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch!". Für den Rundfunk und das Fernsehen könnte das Rettende in Form der EBU-Empfehlung R128 kommen. Was da so technisch daher kommt, könnte der Hebel sein, mit dem man diese Abwärts-Spirale aufbrechen kann.

Wie soll das gehen? Nun, R128 baut auf einem relativ neuen technischen Verfahren auf, mit dem die Lautheit eines Audiosignals bestimmt werden kann. Die Lautheit ist etwas Anderes als der Pegel, das sollte aus dem schon Gesagten klar geworden sein. Die Lautheit ist an der menschlichen Empfindung orientiert, nicht an der elektrischen Signalstärke. Es finden darin Erkenntnisse Verwendung, die aus psychoakustischen Forschungen resultieren. Das entsprechende Lautheits-Meßverfahren ist als ITU-R BS.1770 genormt, und die EBU-Empfehlung besagt, daß man dieses Verfahren verwenden solle, um die gesendeten Beiträge auf eine einheitliche Lautheit zu bringen.

Das könnte zwar auch ein menschlicher Toningenieur machen, wenn man ihn denn ließe. Der Vorteil des neuen Verfahrens ist aber, daß die Gefahr juristischer Auseinandersetzungen mit den Werbekunden vermieden werden kann. Menschlicher Eingriff kann immer als willkürlich angegriffen werden, aber ein wohldefiniertes Verfahren hat einen objektiven und unparteiischen Charakter. Zudem hat man im Zuge der Umstellung auf Selbstfahrer-Studios die separaten Tontechniker im Radio überflüssig gemacht. Der Moderator regelt selbst, und könnte die dauernde Anpassung ohnehin nicht leisten.

Wenn also eine Rundfunkanstalt sich auf die Empfehlung R128 festlegt, dann kann die Werbebranche wenig dagegen einwenden, denn diese Entscheidung ist ja für alle gleich. Wenn der eigene Werbespot nun um 1 dB lauter produziert ist als der der Konkurrenz, dann führt R128 dazu daß er entsprechend leiser ausgestrahlt wird. Der Lautstärkevorteil ist dahin, aber der dadurch entstehende kaputte Klang bleibt. Was zuvor ein Vorteil war, wird so zum Nachteil. Die dadurch veränderten technischen Randbedingungen verursachen für die Werbebranche eine stark veränderte Interessenlage, und man hofft daß dies der Klangqualität zugute kommt.

Ob das auch auf die Musikproduktion einen positiven Einfluß haben wird ist weniger klar. Die CD-Produktion und das damit zusammenhängende Download-Geschäft ist von dieser Empfehlung erst einmal nicht betroffen. Trotzdem hofft man, daß man dadurch letztlich auf eine weniger krasse Einstellung der Optimod-Prozessoren zurück gehen kann, und so auch die Qualität des ganzen Programms wieder besser wird.

Ob das alles so eintreffen wird, bleibt zu sehen. Die Rundfunkanstalten scheinen aber wenigstens in Europa stark motiviert zu sein, sich diese Möglichkeit nicht durch die Lappen gehen zu lassen. Die ARD hat zum Beispiel angekündigt, ab dem neuen Jahr im Fernsehen für die Produktion und die Werbung die R128-Empfehlung anzuwenden. Einige Staaten haben sogar zu gesetzgeberischen Mitteln gegriffen, oder wollen zu ihnen greifen, um entsprechende Regelungen für Radio und/oder TV zwingend zu machen. Allenthalben merkt man Erleichterung, daß nun eine objektive Handhabe besteht, die man zur Grundlage solcher verbindlichen Regeln machen kann.

Spannend ist es jetzt, zu sehen welche Tricks den Werbeproduzenten nun einfallen, um sich unter den neuen Umständen einen Vorteil zu verschaffen, und ob das dann weniger nervt als bisher. Und ich frage mich auch, wie's mit der Musikproduktion weiter geht. Dort ist der Antrieb für den Lautheitskrieg nicht beseitigt, und ob die veränderte Lage beim Funk darauf einen signifikanten Einfluß hat kann bezweifelt werden.

Immerhin: Es ist neue Digitaltechnik, die das Problem beheben soll, was mir die Hoffnung gibt daß man mittelfristig den Eindruck vermeiden kann, die Digitaltechnik sei das Problem, und die Analogtechnik besser.


Eure Meinung ist wie immer hier gefragt.